Dezentraler Leistungsmarkt dank Blockchain in Stromtarifen.

Eine der größten Herausforderungen, vor der die Energiewende heute steht, ist einen Preis für die Ware Strom zu finden, der sowohl günstig für Käufer ist, als auch eine ausreichende Liquidität zur Finanzierung neuer Anlagen erlaubt.

Der traditionell gewachsene Strommarkt ist eine Weiterführung der Brennstoffkosten. Zunächst kommen die günstigsten Erzeuger zum Einsatz, welche zuerst Atomkraftwerke oder Braunkohle Meiler sind. Bei steigender Nachfrage wird dann auf Steinkohle und Gas gesetzt. Bei der Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien gibt es keine Brennstoffkosten, weshalb diese vor allen anderen zum Einsatz kommen. Lange Zeit war dieses Prinzip sogar als Grünstrom Privileg in Deutschland gesetzlich verankert. Werden Märkte von anderen Ländern betrachtet, so muss man sogar feststellen, dass bei einem Anteil zwischen 10% und 30% dieses “Privileg” der Erneuerbaren Energie eine beschleunigte Wirkung auf den Ausbau hat.

Steigt der Anteil von Erneuerbaren jedoch über 30%, so bremst das Fehlen der Brennstoffkosten zunehmend den weiteren Ausbau und wird bei einem Ausbaustand von 50% vollständig zum Erliegen kommen. Grund ist, dass Windkraft und Solarenergie zunehmend eine gegenseitige Konkurrenz bilden und wechselseitig dafür sorgen, dass der Energiepreis in einen defizitären Bereich fällt.

Mit Weitsicht ausgestattet, wurde durch den Bundesverband der Elektrizität- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU), eine Abwandlung von Kapazitätsmärkten im Gesetzespaket des “Strommarktes für die Energiewende” verankert. Dieses als ‘Dezentraler Leistungsmarkt’ bezeichnete Modell besagt, dass man grundsätzlich einen Wert schafft, wenn man Erzeugungsanlagen an das Stromnetz anschließt und sich vertraglich verpflichtet den Ertrag einzuspeisen. Diese Lieferverpflichtung dient zur Versorgungssicherheit und letztendlich zur verlässlichen Finanzierung der Anlagen. In einem Dezentralen Leistungsmarkt erhalten kleine Erzeuger eine feste, jährliche Pauschale für ihre Erzeugung - unabhängig davon, wieviel Sonne scheint, oder Wind weht.

Nicht gelöst wurde, wie ein solches Marktmodell auch auf die Seite der Abnehmer, die letztendlich einen Stromtarif haben, kommen kann. Eine Lösung wurde zeitgleich zum ‘Dezentralen Leistungsmarkt’ in der Initiative des Hybridstrommarkt beschrieben.

Beim Hybridstrommarkt zahlen die Stromkunden zunächst, wie gewohnt, für verbrauchten Strom. Ein kleiner Teil dieses Strompreises (0,5-2,5 Cent) wird jedoch verwendet, um direkt die notwendige Liquidität für den Dezentralen Leistungsmarkt (Aufbau von Erzeugung) zu bilden.

In den Corrently Tarifen hat STROMDAO beide Elemente vereint und das Prinzip des digitalen Eigentums hinzugefügt. Der Stromkunde kann selbst bestimmen, welche Anlagen aufgebaut werden sollen. Der Stromkunde lenkt mit der Zahlung seiner Stromrechnung die Finanzierung des Kapazitätsaufbaus und beteiligt sich direkt, ohne Vermittler.